Aufruf Gerechte Gesellschaft

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Das Sozialbündnis unterstützt den Aufruf „Gerechte Gesellschaft“ und arbeitet im Koordinierungskreis mit. Hier der aktuelle Stand:

Nach der erfolgreichen Strategiekonferenz am 15.2.20 in Bochum wurden alle Aktivitäten pandemiebedingt eingestellt bzw. unterbrochen.

Dennoch sind wir im Netzwerk Gerechte Gesellschaft nicht untätig geblieben. Wir haben unsere Impulse und Vorschläge zur Entwicklung einer Kampagne in das Bundesbündnis „Reichtum umverteilen – ein gerechtes Land für alle“ eingebracht und sind nun auf Bundesebene dabei, die Vorbereitungen einer Kampagne zu den nächsten Bundestagswahlen mit zu gestalten.
Das Ziel bleibt: Wir wollen einen fundamentalen Politikwechsel erreichen.

 Im Bundesbündnis wird derzeit an drei Baustellen gearbeitet:

1. Erarbeitung einer gemeinsamen Bündniserklärung:
Titel: „Die Krise bewältigen – Reichtum umverteilen“,
in der voraussichtlich die Forderung einer zusätzlichen Vermögensabgabe für Hyperreiche enthalten sein wird, neben unseren bestehenden Forderungen nach wieder Inkraftsetzung der Vermögenssteuer, einer wirklichen Erbschaftssteuer u.a.
 
2. Es wird an einem Papier gearbeitet, in dem für die einzelnen Bereiche wie Gesundheitswesen, Bildung, Erziehung, Wohnen, Infrastruktur die notwendigen Investitionsbeträge ermittelt werden, um die Dringlichkeit von Steuererhöhungen insbesondere für Hyperreiche zu verdeutlichen.

3. Es soll eine entsprechenden Kampagne zu den Bundestagswahlen entwickelt werden.

Wir bleiben auf jeden Fall bei unseren Planungen, die sich aus der Strategiekonferenz am 15. Februar ergeben haben:
· Wir wollen dabei unterstützen, weitere neue Ortsgruppe für die Kampagne zu bilden.

· Wir wollen dazu Veranstaltungen zu den sozialen Missständen und den Krisenkosten in mehreren Städten durchführen.

· Wir wollen zu einem geeigneten Zeitpunkt Aktionen durchführen.

Samstag, 22. August werden wir mit einer ersten Veranstaltung in Krefeld ab 10 Uhr im Südbahnhof, Saumstr. 9, starten, die das Sozialbündnis Krefeld, das in unserem Netzwerk aktiv mitmacht, durchführt.

Wir sind sehr zuversichtlich, dass unsere Vorbereitungen zu einer Kampagne zu den Bundestagswahlen bald wieder eine höhere Aufmerksamkeit erhalten. Schließlich sind die Probleme im Gesundheitswesen, im Erziehungs- und Bildungsbereich, beim Wohnen, bei der Bekämpfung der Klimakrise nach wie vor brisant. Und bei der derzeit sehr aktuellen Frage „Wer trägt die coronabedingten Krisenkosten“ wird die Notwendigkeit einer Umverteilung von oben nach unten bzw. einer Zurück-Verteilung von oben nach unten noch deutlicher.

Deshalb bitten wir um weitere Unterstützung und um Unterschriften. Macht unseren Aufruf und unsere homepage www.gerechte-gesellschaft.de weiter und breiter bekannt. Wir werden auf dieser homepage auch weiter über neue Entwicklungen informieren.

Infos bitte senden an info@gerechte-gesellschaft.de

Ich will keine Schokolade … ich will lieber fairen Lohn!

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Katholische Arbeitnehmer-Bewegung unterstützt Forderungen von Pflegekräften

In diesen Tagen werden überall Pflegende als „Held*innen der Nation“ beklatscht und mit Schokolade überhäuft. Das ist nett gemeint, aber nicht zielführend. Auch die Beschäftigten selbst sind über diese Form der Wertschätzung nicht glücklich. Denn: Nicht erst jetzt, sondern seit Jahren arbeiten die Pflegenden in Kliniken, Heimen und ambulant über ihre Kräfte hinaus, bewältigen 12-Tage Dienste am Stück mit bis zu 12 Stunden-Schichten. Sie arbeiten für geringe Bezahlung und werden lediglich als Kostenfaktor im Gesundheitssystem angesehen. Der durch die Corona-Krise ausgelöste Ausnahmezustand kann nicht mehr verbergen, was seit langem unter den Teppich gekehrt wurde: die Kürzung von Personal, die zunehmende Bürokratisierung, das Einsparen von wichtigen Therapien – all das ist weder neu noch überraschend und geschah sehenden Auges. Die Corona Pandemie sorgt jetzt dafür, dass diese Missstände immer deutlicher benannt werden. Viele erkennen nun, dass eine auf Profit ausgerichtete Pflege lebensbedrohlich ist.

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) stellt sich auf die Seite der Pflegenden und betont: Pflege gehört zur Daseinsvorsorge und darf dem Wettbewerb und der Profitlogik nicht unterworfen werden. Sie braucht ausreichende Ressourcen, Solidarität und die ihr gebührende Anerkennung. „Leben und arbeiten in Würde und Solidarität“ ist ein Leitsatz der KAB. Wir treten daher entschieden dafür ein, den politisch verursachten Pflegenotstand zu beseitigen und rufen die Verantwortlichen eindringlich auf, die Situation für die Pflegenden gemäß unsrer Forderungen zu verbessern und dadurch auch das Gesundheitssystem für jeden einzelnen von uns zu stärken.

Die KAB fordert die sofortige Umsetzung folgender Maßnahmen:

  • monatlich 500 € mehr für jeden Beschäftigten
  • Keine Privatisierung im Gesundheitswesen
  • Gefahrenzulage für gefährdete Beschäftigte in der Pflege
  • Keine Aufweichung bei Arbeits- und Ruhezeiten
  • Tägliche Corona-Tests für alle Beschäftigten
  • angemessene Schutzkleidung für alle in der Pflege tätigen

Hier die Pressemitteilung als PDF.

Hier das Plakat dazu.

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Rente rauf!

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Das Sozialbündnis Krefeld finanzierte mit vielen anderen diese hilfreiche Buch vor.


Auszug Seite 17: Im OECD-Vergleich landet Deutschland mit einer Bruttolohnersatzquote von kümmerlichen 38 Prozent auf einem hinteren Platz, weit abgeschlagen hinter Ländern wie den Niederlanden (97 Prozent), Dänemark (86 Prozent) oder Österreich (78 Prozent).
S. 73: Dies liegt weit unter dem OECD-Durchschnitt von 53 Prozent brutto. Auch die Nettolohnersatzquote liegt mit 50 Prozent weit unter dem OECD-Durchschnitt von 63 Prozent.
S. 29: „Nimmt man alle Rentenkürzungen der letzten 30 Jahre zusammen, so ergibt sich ein Ausmaß an Verschlechterungen, das schätzungsweise ein Volumen von 30 – 40 Prozent ausmachen dürfte.“
S. 100: „Wir schätzen, dass von den heute 45 Millionen Erwerbstätigen rund 20 Millionen nur eine Rente beziehen werden, die maximal auf Grundsicherungsniveau liegt. … Was bevorsteht, ist eine Katastrophe auf Ansage… Daran wird der … endlich gefundene Kompromiss einer Grundrente wenig ändern …
S. 30: Das Nettovermögen der privaten Haushalte … stieg … von 1999 bis 2015 um 4,8 Billionen Euro auf … 12,2 Billionen Euro.
www.vorsorgeluege.de

Neue Preiserhöhung beim Sozialticket!

MEDIENINFORMATION

Bündnis Sozialticket NRW lehnt neue Preiserhöhungen beim VRR ab!
Dazu gab das Sozialbündnis Krefeld folgende Presseerklärung heraus:

Das Sozialbündnis Krefeld lehnt die neue Preiserhöhung des Sozialtickets beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ab. Der VRR greift den Ärmsten in Krefeld schon wieder in die Tasche.

Es war zu befürchten: Die Tickets für Bus und Bahn werden zum 1. Januar 2020 erneut teurer, um 1,8 %. Der VRR hat am 26.09.2019 die Erhöhung der Fahrpreise beschlossen. Auch die BürgerInnen in Krefeld sind über die Städtischen Werke Krefeld (SWK Mobil) von der Erhöhung betroffen. Wie zu erfahren war, wurden die Preiserhöhungen von CDU, SPD und dem Bündnis90/Die Grünen einvernehmlich abgesegnet.

Teurer wird demnach auch das Sozialticket, das seinen Namen eigentlich schon lange nicht mehr verdient. Es ist die siebte Preiserhöhung innerhalb von acht Jahren!

Schon heute zahlen Menschen im Hartz IV (SGB II) Bezug, in der Grundsicherung im Alter oder mit Mini-Einkommen stolze 38,65 Euro für ein Sozialticket. Ab 2020 steigt dieser Betrag um 1,8 % auf dann 39,95 Euro. Zum Vergleich: Nur 28,39 Euro monatlich wird Hartz IV Beziehern, im Rahmen des Regelsatzes, für Fahrten nur im Stadtgebiet von Krefeld, zugestanden. Die Folge: Immer weniger arme Menschen können sich ein Sozialticket zu diesem Preis leisten. Zuletzt kauften im VRR nur noch 10,8% aller Anspruchsberechtigten ein Sozialticket. Vor zwei Jahren waren es noch 12,3%.

„Gerade in Zeiten der Klimakrise, in der die Menschen immer wieder aufgefordert werden, öffentliche Nahverkehr zu nutzen, ist dies ein falsches Signal“, ist Ulrich Knur, Sprecher des Sozialbündnisses Krefeld überzeugt. „Eine Erhöhung des Sozialtickets passt nicht in die heutige Zeit“. Das gilt auch für das Normalticket.

Neben den hohen Kosten für das Sozialticket kommt noch hinzu, dass die Reichweite des Sozialtickets nach den Erfahrungen der BündnisteilnehmerInnen absolut unzureichend ist. Dazu Inge Krämer: „Das Sozialticket gilt nur innerhalb Krefelds. Für Besuche, bei Freunden, Verwandten oder Vorstellungsgesprächen in der Nachbarschaft müssen die InhaberInnen der Sozialtickets jedes mal draufzahlen. Eine Anpassung des Regelsatzes ist dringend geboten“.